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1. Geschichte der Neuzeit - S. 114

1887 - Wiesbaden : Kunze
114 Erste Periode der Neuzeit. fertigsten Gelehrten Deutschlands, mit Leibnitz (1646 — 1716). Ferner gehören in diesen Zeitraum die Erfindungen des Thermometers 1643 durch den Holländer Cornelius Drebbel, des Barometers durch den Italiener Toricelli und der Luftpumpe 1650 durch den Magdeburger Bürgermeister Otto von Guerike. Bemerkenswert ist endlich noch, daß 1582 der Papst Gregor Xiii. auf Anraten des Dr. Aloys von Verona einen verbefsertenka-lend er einführte, welcher nach seinem Adoptivvater der Gregorianische heißt. Seit Julius Cäsar rechnete man das gemeine Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden und schob alle vier Jahre ein Schaltjahr ein. Da aber dadurch das Jahr um lv/s Minute zu lang bestimmt worden war, so ward im Verlaufe der Zeit die Rechnung falsch. Schon 325 n. Chr. auf der Kirchenversammlung zu Nieäa hatte man drei Tage ausgemerzt; 1582 mußten abermals zehn Tage ausfallen, und man ging damals vom 4. Okt. alsbald auf den 15. Okt. über. Während Cäsar regelmäßig alle vier Jahre ein Schaltjahr einschob, verordnete Gregor, daß bei den Säeularzahlen immer nur das vierte ein Schaltjahr sein sollte. 1600 und 2000 sind also nach dem Gregorianischen Kalender Schalt-, 1700, 1800, 1900 dagegen gemeine Jahre. Die russisch-griechische Kirche, welche den Julianischen Kalender beibehielt, ist darum hinter der neuen Rechnung gegenwärtig um zwölf Tage zurück und wird 1900 einen weiteren Tag zurückbleiben. Der Gregorianische Kalender wurde von den Protestanten aus Widerwillen gegen seinen Urheber nicht angenommen, zumal der gelehrte Landgraf Wilhelm von Hessen bewies, daß auch die neue Rechnung an einem Irrtum leide. Erst 1777 ward der verbesserte Reichskalender auf Anraten Friedrichs des Großen allgemein eingeführt. §. 7. 3)ie irauen tses ersten Mrauins. 1. Das Zeitalter der Reformation zeigt, daß die Frauen wie bei der Gründung und Ausbreitung des Christentums, auch für die Kirchenverbesserung lebhafte Teilnahme verrieten. Um die Person Luthers selbst erblicken wir drei würdige Frauen, welche auf den Reformator den größten Einfluß übten: seine Mutter Margareta, welche bis zu ihrem Tode (1531) für ihre mütterliche Sorgfalt und strenge Erziehung der treuesten kindlichen Anhänglichkeit sich zu erfreuen hatte; die wohlthätige Frau Ursula Cotta, welche des armen Chorschülers sich mitleidig annahm und demselben

2. Geschichte des Mittelalters - S. 146

1876 - Münster : Coppenrath
146 eines festen Schlosses durck einen Pfeilsckmk scbwer verwundet. Er starb an dieser Wunde. /f~ Vierter Kreuzzug. Ungeachtet des fruchtlosen Erfolges dieses Kreuzzuges kam elf Jahre nachher auf Betrieb des Papstes Innocenz Iii. ein vierter zu Stande. Im Jahre 1202 schiffte sich ein zahlreiches Heer zu Venedig ein. Dieses rckte vor Constantinopel und nahm die Stadt mit Sturm. Der Graf Balduin von Flandern wurde zum Kaiser eingesetzt. So wurde das sogenannte l a t e i n i s ch e K a i s e r t h u m gegrndet, welches 57 Jahre, von 1204 bis 1261, unter der Herrschaft der Abendlnder blieb. Alsdann gelang es den Griechen, sich wieder in den Besitz ihres Reiches zu setzen. Zur Bekmpfung der Unglubigen geschah in diesem Kreuzzuge nichts. Um diese Zeit trieb schwrmerische Begeisterung sogar Scharen von Kindern zur Annahme des Kreuzes. Geleitet von dem miver-standenen Ausspruche Jesus, da man den Kleinen nicht wehren solle, zu ihm zu kommen, da solchen das Himmelreich sei, verlieen im Jahre 1212 der dreiigtausend Kinder aus Frankreich und zwanzigtausend aus Deutschland das elterliche Haus und die Heimath, um in allem Ernste das heilige Land zu erobern. Den unschuldigen Kindern, glaubte man, wrden die Unglubigen wohl nicht widerstehen knnen. Aber das Schicksal dieser kleinen Pilger war ein hchst trauriges. Sie starben entweder vor Hunger und Mattigkeit, oder fielen sogar Sklavenhndlern in die Hnde, welche ganze Schiffsladungen derselben nach Aegypten an die Trken verkauften. 52. Heinrich Vi. (1190-1197). - Philipp von Schwaben (1198-1208) und Otto Iv. (1198 1215). Heinrich Vi. Nach Friedrichs I. Tode bestieg sein Sohn, Heinrich Vi., der schon lngst von den deutschen Fürsten zum Könige gewhlt und bereits gekrnt war, den Thron und regierte sieben Jahre. Er war gebildet, von festem, entschiedenem Charakter, aber auch hart und grausam. Dieses bewies er vorzglich bei der Unterwerfung Apnliens und Siciliens, des Erbreiches seiner Gemahlin Konstantia. Mit dem Tode des kinderlosen Knigs Wilhelm Ii. war hier der nor-mannische Stamm (11301189) erloschen, und die Sicilianer hatten aus Abscheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tankred, und nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelm Iii. zum Könige ernannt. Diese machten dem Kaiser sein Erbland noch fnf Jahre streitig. Heinrich

3. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 51

1906 - München : Oldenbourg
Ares Und Hermes. Fig. 99. Ares Ludovisi. Rom, Thermenmuseum. Der Körper des kräftigen, sieggewohnten Gottes in Ruhe. (Der Eros wohl störende Beigabe des römischen Kopisten.) Fig. 100. Hermes. Neapel. Hermes als Götterbote. ><Ein frisches Bild elastischer Jugend in einem Augenblick kurzer Ausspannung.«

4. Abbildungen zur Deutschen Geschichte - S. 74

1906 - München : Oldenbourg
74 Fig. 150. Raffael (1483—1520), Die Sixtinische Madonna. Dresden. Die Himmelskönigin auf Wolken schwebend, vor ihr der Papst Sixtus und die heilige Barbara. In den ernsten Zügen des gött- lichen Knaben glaubt man die Erhabenheit seiner Sendung ausgedrückt zu sehen. Die beiden Engel bilden den schönen Abschluß des berühmten Gemäldes.

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 78

1911 - Leipzig : Hirt
78 Iii. Das Deutsche Reich des Mittelalters. Kämpfe gegen den Papst. Fast seine ganze Regierung ist mit Kämpfen gegen Papst Gregor Ix. und dessen Bundesgenossen, die oberitalienischen Städte, angefüllt. Der Grund des Streites lag in der Absicht des Kaisers, das normannische Königreich in Unteritalien und Sizilien mit dem Deutschen Reiche zu vereinigen, entgegen einem Versprechen, das er dem Papste Innozenz Iii. gegeben hatte. Seine Absicht erreichte er nicht. Kreuzzug. Glücklicher als iu seinen Kämpfen gegen das Papsttum war er auf seinem Kreuzzuge. Er eroberte Jerusalem, Bethlehem und Nazareth und die zwischen diesen Städten und der Meeresküste gelegenen Gebiete. Er setzte sich selbst in der Kirche des Heiligen Grabes die Königskrone von Jerusalem aus. Gesetzgebung. Friedrich Ii. war groß als Gesetzgeber. Freilich ist seine gesetzgebende Tätigkeit meist seinem südlichen Erbkönigreiche zugute gekommen. In dem Gesetzbuche, das in seinem Aufträge ausgearbeitet wurde, und das seinen Charakter widerspiegelt, werden die Gottesurteile als abergläubisch verboten und dafür der Beweis durch Zeugen oder Urkunden verlangt. Den Ärzten und Apothekern schrieb er eine gründlichere Studienordnung vor; desgleichen gab er für Handel, Gewerbe, Ackerban vortreffliche Gesetze. Er schus eine Flotte von 10 großen und 75 kleinen Fahrzeugen, knüpfte freundschaftliche Beziehungen mit den meisten Fürsten des Morgeulaudes au und sandte seine Handelsagenten bis Indien. Friedrichs häusliches Leben. Das häusliche Lebeu Friedrichs Il war ebenso bewegt wie sein politisches. Nachdem er zwei Gattinnen kurz nacheinander durch den Tod verloren hatte, vermählte er sich mit Jsabella, der Schwester des Köuigs von England. Eine glänzende Gesandtschaft holte die küiserliche Braut, die im Glanze jugendlicher Schönheit und weiblicher Anmut erstrahlte, in London ab und führte sie wie im Triumphzuge nach Eöln. An 10000 Bürger, teils zu Fuß, teils aus edlen Rossen, zogen ihr aus der festlich geschmückten Stadt entgegen. Prächtige ^Schiffe sah man aus trocknem Boden daherfahren. Die Tiere, die sie zogen, waren unter den ringsum augebrachten feibnen Decken verborgen. Noch jahrzehntelang erzählte man von dem wunderbaren Einzuge der Kaiserin; in dem nach ihr benannten Isabellen-saale des Gürzenich zu Cölu ist er durch ein Wandgemälde verewigt. Friedrichs sturmbewegtes Leben konnte der Gattin kein stilles häusliches Glück bieten. Nach sechsjähriger Ehe sank auch sie ins Grab; kaum hatte sie das 27. Lebensjahr vollendet. Tod. Im Jahre 1250 starb Kaiser Friedrich Ii. nach einer Regierung von 38 Jahren. Im Dome zu Palermo hat auch er seine Grabstätte gefunden.

6. Für die Klassen 7 und 6 - S. 40

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Deutsche Eagen, lindern. Fast den ganzen Tag sa sie zu seinen Fen und plauderte mit ihm, so da er sie im Scherze oft seine kleine Frau nannte. Gern kaufte er ihr schne Sachen, die ihr Herz erfreuen sollten, wie einen blanken Spiegel, Haarbnder und anderes. So vergingen drei Jahre, die der arme Heinrich bei dem Meier zubrachte. Eines Abends sa der Bauer mit seiner Frau und Tochter bei dem Kranken, und alle beklagten das bittere Leid ihres lieben Herren. Voll Mitleid fragte der Meier: Lieber Herr, wir wissen, da es in Salerno so viele berhmte Meister der Arzneikunde gibt; ist denn keiner so geschickt. Euch zu helfen?" Da dachte Heinrich an die Antwort, die er einst in Salerno bekommen hatte, und seufzte tief. Du kennst ja", so erwiderte er dem Meier, mein frheres Leben, wie ich alle Tage ganz frhlich zugebracht habe, ohne an Gott zu denken. So habe ich diese bse Krankheit verdient, Gott hat sie mir auferlegt, ich mu sie tragen und kann Euch nur herzlich fr Eure Treue danken. In Salerno bin ich gewesen, habe aber nur eine traurige Antwort von dem Arzt dort erhalten. Ich kann gesund werden, wenn eine reine Jungfrau freiwillig ihr Herzblut fr mich hingibt." Dies alles hatte das Mgdlein mit angehrt, und als sie zu Bette ging, mute sie immer daran denken. Sie konnte gar nicht einschlafen, sondern schluchzte, da die Trnen ihre Wangen herunterliefen. Die Mutter erwachte und fragte, was ihr fehle. Sie sagte: Ich weine um das Unglck unsres Herrn, der an seiner frchterlichen Krankheit sterben wird." Du hast recht", sprach die Mutter, aber wer knnte ihm. helfen?" Den ganzen nchsten Tag mute das Kind an den Rat des Arztes denken, und als sie wieder in ihrem Bette lag, teilte sie ihren Eltern den festen Entschlu mit, sich selbst fr den armen Heinrich zu opfern. Laut jammerten die Eltern und suchten, dem Kinde diesen Wunsch auszureden. Doch es war alles vergeblich. Am andern Morgen eilte sie zu dem Kranken und erklrte sich zum Opfer bereit. Herr Heinrich war tief erschreckt, er wollte, um sein eigenes Leben zu retten, nicht dies blhende Mdchen sich tten lassen. Doch was half sein und der Eltern Flehen, sie blieb standhaft. Deshalb rstete Heinrich einen stattlichen Zug aus, bestieg sein Ro und gab der Jungfrau schne Pferde und prchtige Kleidung. Der Ab-schied von den lieben Eltern war sehr schmerzlich, doch das Mdchen bereute es nicht. Auch als sie in Salerno ankamen, wurde sie durch den Arzt nicht wankend gemacht. Dieser prfte sie durch Fragen, ob sie auch wirklich freiwillig den Tod erleiden wolle, oder ob Heinrich sie gezwungen habe.

7. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 54

1916 - Düsseldorf : Schwann
54 - und nicht minder war sie ihrem edlen Gemahl zugetan. Whrend Ludwig auf ritterlichen Zgen seine Treue und Ergebenheit gegen den Kaiser bewhrte, bte sie daheim in Gottseligkeit die schnen Tugenden Wohlttigkeit und Nchstenliebe. Wie eine Mutter der Armen und Elenden waltete die gekrnte Frau auf der Wartburg. Am Fue der Burg errichtete sie ein Armenhaus und in der nahen Stadt Eisenach ein Spital. Sie speiste selbst die Hungernden und Pflegte in Demut sogar Ausstzige und Pestkranke. Einst, so erzhlt die Legende, schritt sie, Lebensmittel in einem Krbchen tragend, von der Wartburg hinab zu den Armen im Tale. Unterwegs begegnete ihr Ludwig und fragte, was sie denn da trage: Herr, Blumen!" bebt's von den Lippen ihr. Ich will sie sehen! Zeige sie mir!" Als des Grafen Hand das Krbchen enthllt Mit duftenden Rosen ist's angefllt! 3. Witwentage. Nach sechs Jahren der Ehe folgte ihr Gemahl dem Kaiser Friedrich Ii., dem Enkel Barbarossas, zu einem Kreuz-zuge. Sie sollte ihn nicht wiedersehen; ein hitziges Fieber raffte den edlen Fürsten im fernen Italien dahin. Die Gewalt der Thringen brachte jetzt sein Bruder Heinrich, zubenannt der Rauhe", an sich. Eines Tages, zur Winterzeit, sah sich die arme Elisabeth ge-zwungen, die Wartburg zu verlassen. Ohne Heimat und Unterhalt, aber ergeben in ihr Elend, irrte sie umher. Ihrer unmndigen vier Kinder erbarmte sich der Bruder ihrer Mutter, der Bischof von Bamberg am Main. Nur noch einmal erschien Elisabeth auf der Wartburg: als nmlich von den thringischen Rittern die Gebeine ihres Gemahls aus Italien heimgebracht wurden. An seinem Sarge brach eine Flut von Trnen aus ihren Augen hervor. Etwa ein Jahr brachte sie auf der Burg, wo sie einst so glcklich gewesen war, wieder zu. Lnger konnte sie es dort nicht aushalten. Heinrich der Rauhe trat ihr endlich das Witwengut ab, das er eigenmchtig zurckgehalten hatte, und nun zog sich Elisabeth nach Marburg an der Lahn zurck, wo sie von dem Gelde ein Spital errichten lie. Hier pflegte sie fortan mit eigener Hand freudig die Armen und Elenden, bis sie nicht mehr konnte. Erst 24 Jahre alt, entschlummerte die abgezehrte Frau, auf -i Qq1 rmliche Streu gebettet, eines seligen Todes. Weinet nicht um mich!" waren ihre letzten Worte. 4. Elisabeths Verehrung. Schon vier Jahre nach dem Tode wurde Elisabeth von dem fast hundertjhrigen Papste Gregor Ix. heilig gesprochen. Kaiser Friedrich Ii. schmckte ihre Leiche, die in

8. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 161

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Conradin. 161 die Deutschen hielten stand. Aber der Verrat ging durch die Reihen, Karl von Anjou hatte viele Italiener durch Gold bestochen; sie verließen ihren König mitten in der Schlacht. Einen Augenblick wandte sich Manfred um, da ward ihm der silberne Helm vom Haupte geschlagen; schnell setzte diesen ein deutscher Ritter auf und ließ sich für seinen König töten. Aber das Opfer war vergeblich gewesen. Manfred wollte nicht fliehen! „Lieber heute sterben!" rief er, stürzte sich in das dichteste Gewühl und ward nicht wieder gesehen. Nach zwei Tagen fand man seine Leiche, von Troßknechten ausgeplündert, und nicht einmal ein ehrenvolles Grab gönnte ihm Karl. Bei Nacht wurde er heimlich eingescharrt, und die Stätte sollte ewig vergessen sein. Aber das Volk und Karls eigene Ritter ertrugen diesen Schimpf nicht: jeder, der vorüberkam, legte einen Stein auf des tapferen Hohenstaufen Grab. Bald wölbte sich ein Grabhügel empor, wilde Rosen wuchsen darüber, und die Stelle hieß noch lange im Volksmunde „der Fels der Rosen". Karl aber zog unter schrecklichen Plünderungen nach Neapel und hielt hier mit seiner Gattin einen prunkvollen Einzug. Dann ließen sie sich den Schatz Manfreds ausliefern, schütteten ihn auf den Teppich und wühlten darin. L. Conradin. 1. In Deutschland. Noch aber war das Staufenhaus nicht vertilgt. Konrad Iv. hatte ein Söhnlein Konrad hinterlassen, das im Frieden der deutschen Heimat heranwuchs. „Conradino" nannten ihn später die Italiener, den „kleinen Konrad". Ahnungslos spielte er wohl die ersten Jahre auf den schwäbischen Burgen mit seinem drei Jahre älteren Freunde Friedrich, dem Sohne des Markgrafen von Baden; sie übten sich um die Wette im ritterlichen Kampfe und im Minnegesang, und wir haben noch ein Lied, in dem der Knabe die Schönheit des Bodensees besingt. Erzogen wurde er von seiner liebevollen Mutter Elisabeth und von deren Bruder, seinem strengen Oheim Ludwig von Bayern; aber am meisten erzog ihn der Anblick seiner väterlichen Burg und die Geschichte seines Hauses. Wohl konnte er nicht daran denken, deutscher König zu werden: seit zwanzig Jahren wählte man keinen König mehr, die Fürsten wollten keinen! — Aber nach Italien gingen seine Blicke, Neapel war ja sein Erbe, und als nun die Nachricht von Manfreds grausamem Schicksal nach Schwaben kam, da war der sechzehnjährige Staufer nicht zu halten. Er verschenkte und verkaufte alles, was er in Deutschland noch besaß, rüstete ein kleines Heer und nahm Abschied von der weinenden Mutter. 2. In Italien. Anfangs ging alles gut. Manche italienische Städte unterstützten ihn, besonders Pavia und Pisa, die immer kaisertreu gewesen waren, und obgleich ihn der Papst in den Bann tat, erreichte er glücklich Rom, und der Papst entfloh. Noch einmal hatten die Römer das Vergnügen, einen blondlockigen Staufensprossen einziehen zu sehen; sie schmückten die Straßen und jauchzten, und wohl mochte Conradin das Herz pochen, als er die herrliche Stadt sah, in der seine Vorfahren die Kaiserkrone getragen Froning-Wülker, Lehrbuch der Geschichte. Borstufe von Niebour. 11

9. Geschichtsblätter für die Volksschulen - S. 32

1892 - Regensburg : Bauhof
Der bayerische Ker;og Wilhelm der Fromme. 1579—1598. 1582 Papst Gregor Xiii. verbessert den Kalender. 1597 Einweihung der Michaelskirche in München. 1598 Wilhelm übergibt die Regierung seinem Sohne Maximilian. Dieser Fürst zeichnete sich durch sein liebevolles, edles Herz aus; er gab die rührendsten Beweise seiner Mildthätigkeit. Täglich wurden nach der Zahl der Apostel 12 Arme von ihm gespeist und getränkt; alljährlich kleidete er 72 Männer und ebensoviele Frauen nach der Zahl der Jünger des Herrn. Die Künstler unterstützte er reichlich und in verschiedenen bayerischen Städten ließ er Kirchen, Waisen- und Krankenhäuser erbauen, deren Pracht in ganz Deutschland Aussehen erregte. Er sehnte sich nach Einsamkeit und übergab deshalb die Regierung seinem Sohne Max, dessen Klugheit und Krast zur Staatsführung er erkannte. Gegen Ende seines Lebens lebte er gerne im Karthäuserkloster Prüll bei Regensburg.

10. Bilder aus der mittleren Geschichte - S. 49

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
49 die Rache lieber als das Lösegeld; sie warfen den jungen viemndzwanzigjährigen Fürsten in den Kerker und wollten ihn darin bis zu seinein Tode halten. Enzios ritterlicher Mut, seine Liebenswürdigkeit und Schönheit hatten ihm viele Freunde erworben; diese schielten sich an, den Königssohn durch List zu befreien. Sie wußten es zu veranstalten, daß man Enzio, in einem leeren Weinfasse versteckt, zuni Gefängnis hinansrollte. Auf dem Markte aber bemerkte eine Schildwache, daß eine blonde Locke zum Fasse hinaushing. „Das ist ja eine Locke, ganz so wie die des schönen Enzio," sagte die Schildwache, „dies Faß Wein muß untersucht werden"; es geschah, man fand den armen Enzio und schleppte ihn in den Kerker zurück, wo er zweiundzwanzig Jahre zubrachte, bis der Tod ihn erlöste. Der Kaiser, dem bei der großen Zahl seiner Feinde Zeit und Macht fehlte, den Gefangenen mit Gewalt zu befreien, nahm sich das traurige Schicksal seines Sohnes so zu Hetzen, daß er heftig erkrankte. Ebenso hart wie die Gefangennahme Enzios traf den Kaiser die Entdeckung, daß sein vertranter Freund Peter von Vinea ihn habe vergiften wollen; auf folcheu Uudauk war er nicht vorbereitet gewesen. Alle diese Vorfälle untergruben seine Gesundheit; dennoch stand er mit männlichem Mut und führte feine gerechte Sache mit Glück. Dem ungerechten Papst wäre es schlimm ergangen, wenn nicht der Tod dem Kaiser das siegreiche Schwert ans der Hand genommen hätte. Friedrich der Zweite verschied im sechsnndfünfzigsten Lebensjahre. Nun triumphierte Juuoceuz; er hatte sich mit dem Kaiser auch nicht aussöhnen wollen, als dieser ans dem Sterbebette lag, ebensowenig schloß er Freundschaft mit Friedrichs Sohne, Konrad, der feinen Vater nur um vier Jahre überlebte. Von der edlen Familie der Hohenstaufen war jetzt nur noch Einer am Leben, Konrads Sohn K o n r a d i n, der bei feines Vaters Tode erst zwei Jahre zählte. Er Ii. 4
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